Ein Wasserrettungshund für die Wasserwacht OG Schwandorf?

Bayernweiter Workshop der Wasserrettungshunde in der Wasserwacht am Klausensee

Ausgelöst während der Coronapandemie durch eine Reportage im ortsgruppeninternen Magazin Wasser im Kopf fand am vorigen Samstag endlich ein Workshop der Arbeitsgruppe Wasserrettungshunde in der Wasserwacht in Präsenz statt.

Ausbilder und Mitglied der Kreiswasserwacht Augsburg Marco Greiner und sein Team hatten die 12 Teilnehmer mit Hund aus ganz Bayern bereits vorab in einem Online-Theorieteil mit allen wissenswerten Fakten rund um das Thema informiert.

Seit 2015 bildet die Kreiswasserwacht Augsburg Hundeführer und Wasserrettungshunde nach dem italienischen Vorbild S.I.C.S, der Scuola Italiana Cani Salvataggio aus. Ein Wasserrettungshund wird dabei aktiv zur Rettung von Menschenleben eingesetzt. Er unterstützt seinen Hundeführer, der dafür eine Ausbildung zum Wasserretter absolviert hat. 

Der Hund soll dabei nicht den Rettungsschwimmer ersetzen, sondern ihm als Hilfsmittel seine Arbeit gezielt erleichtern. So können diese Hunde z.B. ihren Hundeführer und einen Patienten an Land schleppen, ein in Not geratenes Schlauchboot o.ä. mit mehreren Personen ziehen oder ermöglichen es den Einsatzkräften, auf einem Boot sofort mit medizinischen Maßnahmen zur Erstversorgung eines Patienten zu beginnen.

Wasserrettungshunde tragen für ihre Arbeit ein spezielles Schwimmgeschirr, das Schwimmweste und Arbeitsgeschirr mit vielen Halteschlaufen und Ösen zugleich ist. Hunde, besonders die wasserliebenden Arten wie Retriever, Labrador oder Neufundländer sind schnelle und ausdauernde Schwimmer, die wie eine Art Hilfsmotor fungieren.

Silvia Seitz, Mitglied der Wasserwacht Ortsgruppe Schwandorf erfüllt mit Schäferhündin Norajana von der Piste Trophe, knapp 1 ½ Jahre alt, bereits einige der Anforderungen, auch wenn ein Schäferhund nicht gerade zu den typischen wasserbegeisterten Hunderassen gehört.

Nora sei schon als Welpe fröhlich durch die Flachwasserzonen des Klausensees gehüpft und auch in jede Pfütze gesprungen, erzählt Seitz. Sie selber habe inzwischen nach der Ausbildung zum Rettungsschwimmer weitergemacht bis zum notwendigen Wasserretter. Was lag also näher, die Leidenschaft für ein Ehrenamt und die Liebe zu einem Haustier miteinander zu verbinden mit dem Ziel, gemeinsam einmal als Wasserrettungsteam Dienst zu leisten?

Vorher steht aber noch die knapp 2 Jahre dauernde Ausbildung mit abschließender Prüfung, die Silvia Seitz und Nora zusammen meistern müssen. Diese Prüfung wird dann spätestens alle 18 Monate wiederholt, um überhaupt einsatzfähig zu bleiben. „Wenn gesundheitlich bei uns alles in Ordnung bleibt und uns auch die Coronapandemie keinen Strich durch die Rechnung macht, sieht es bisher gut aus,“ meint Seitz. Zum Glück habe sie mit Ausbilder Greiner einen erfahrenen und kompetenten Wasserwachtler und Hundeführer an ihrer Seite, erhalte viel Unterstützung durch die Vorstandschaft ihrer Ortsgruppe ebenso wie der Kreis-Wasserwacht Schwandorf. Neben der Familie stünden auch viele Freunde und Züchter Erich Bösl hilfreich zur Seite. 
„Dafür bin ich echt dankbar und betrachte es nicht als selbstverständlich. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird.“
02. Juli 2022
Bericht: Seitz